Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet auch in Österreich in rasantem Tempo voran. In einer am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Studie mit dem Titel „Digitale Überwachung und Kontrolle am Arbeitsplatz“ macht das Institut für kritische Digitalkultur deutlich, dass diese Entwicklung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht immer positiv ist. Die Studie zeigt auf 150 Seiten Beispiele internationaler aber auch österreichischer Unternehmen, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Hilfe digitaler Überwachungssysteme in zunehmenden Maße kontrolliert und überwacht werden. SPÖ-Bereichssprecherin für Digitalisierung Petra Oberrauner und SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch plädieren deshalb für die Anpassung des Arbeitnehmer*innenschutzes an die digitale Entwicklung.
„Digitalisierung am Arbeitsplatz ist nicht per se etwas Schlechtes. Sie schafft auch nachhaltige Arbeitsplätze in vielen Bereichen. Wenn sie dazu genutzt wird, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, Kommunikation und Koordination zu verbessern, dann können davon auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens profitieren. Dort aber, wo Digitalisierung in Form von weitreichenden Kontroll- und Überwachungssystemen immer stärker in die private Sphäre der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eindringt und sie in ihrer Würde verletzt, müssen klare Grenzen gesetzt werden!“,
so Oberrauner.
Eine wichtige Voraussetzung sei, dass die Arbeitnehmer*innenschutzbestimmungen im Bereich der Digitalisierung kontinuierlich und entsprechend angepasst werden. Dem pflichtet auch der sozialdemokratische Sprecher für Arbeit und Soziales, Josef Muchitsch, bei und ergänzt:
„Unternehmen, die Digitalisierungsprojekte planen, sollten hierfür frühzeitig ihren Betriebsrat einbeziehen. Das steigert die Akzeptanz und hilft dabei Fehlentwicklungen zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von vornherein vorzubeugen!“