Statt Frauen in Teilzeit die Sozialleistungen zu kürzen, gehört die Kinderbetreuung gefördert! 


Die Frauenvorsitzende der Kärntner SPÖ, Dr.in Petra Oberrauner reagiert mit scharfer Kritik auf die Forderungen von Arbeitsminister Kocher, Teilzeitbeschäftigten die Sozialleistungen zu kürzen:

„Diese unsoziale Politik trifft vor allem Frauen, die es sich aufgrund schlechter Kinderbetreuungsangebote nicht aussuchen können, ob sie Vollzeit oder Teilzeit arbeiten.“

Oberrauner macht darauf aufmerksam, dass es zwar in Kärnten – aufgrund des Einsatzes des Landeshauptmannes – mittlerweile gratis ganztägige Kinderbildungseinrichtungen gibt. In vielen anderen Bundesländern fehlen aber die Betreuungsmöglichkeiten:

„Anstatt den Frauen, die Teilzeit arbeiten müssen, die Sozialleistungen zu kürzen, sollte die Bundesregierung endlich ihre Hausaufgaben machen und den Ausbau des Betreuungsangebots für Kinder in ganz Österreich umfassend fördern“,

so Oberrauner.
Zynischer Weise stehe die Regierung hier aber auf der Bremse, so Oberrauner weiter. SPÖ und Sozialpartner fordern schon seit langem eine Milliarde pro Jahr für die Elementarpädagogik bereitzustellen.
Oberrauner weist in ihrer Kritik zudem darauf hin, dass Frauen bis heute den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit in den österreichischen Haushalten leisten:

„Während Frauen pro Woche 32 Stunden, für die Gesellschaft wichtige aber unbezahlte Arbeit, wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und die Pflege von Angehörigen erledigen, übernehmen Männer 17 Stunden. Anstatt es sich selber leicht zu machen und Teilzeitbeschäftigten einfach Faulheit zu unterstellen, sollte der Arbeitsminister einmal selber mit der Arbeit beginnen. So könnte er sich unter anderem überlegen, wie er Frauen bei der Care-Arbeit entlasten kann und wie das Ausbildungsangebot an den Fachhochschulen ausgebaut und finanziell abgesichert werden kann. Das wären zwei sinnvolle Maßnahmen, um den Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt zu beheben“,

so Oberrauner abschließend.